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Stadt des Wandels: Reutlingen

Future
Berlin – 02. Dezember 2019

Seit August 2018 fördert der Bund fünf Modellstädte, um den klimafreundlichen Verkehr zu stärken. In diesem Beitrag stellen wir vor, was bisher in der Modellstadt Reutlingen umgesetzt wurde.

In Reutlingen wurde Anfang September das neue Stadtbusnetz eingeweiht. Zehn neue Buslinien und über 100 neue Haltestellen, sechs statt heute vier Millionen Fahrplankilometer, 271.000 Fahrplanstunden, verdichtete Fahrpläne und viele Wege zwischen Stadtteilen, Bezirksgemeinden und Gewerbegebieten können dort seit 9. September künftig ohne Umsteigen in der Innenstadt zurückgelegt werden. „Dass es gewaltiger Investitionen bedarf, um ein solches Angebot auf die Beine zu stellen, liegt auf der Hand. Ich bin daher froh, dass der Bund uns als eine von fünf Modellstädten bundesweit im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft mit rund 14,5 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV unterstützt“, so Oberbürgermeister Thomas Keck. „Nach Ablauf der beiden Förderjahre werden wir die Finanzierung aus eigener Kraft stemmen müssen. Aber wir bemühen uns natürlich auch um weitere Fördermittel.“ Dass Reutlingens neues Stadtbusnetz einen deutlichen Beitrag leistet, um die Schadstoffe in der Luft zu reduzieren, davon zeigte sich der Oberbürgermeister zum Start des Netzes überzeugt: „Zum einen wird die Luft umso besser, je mehr Menschen das Auto stehen lassen. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes spart jede Fahrt mit dem Linienbus mindestens die Hälfte der Emissionen an Treibhausgasen gegenüber dem Pkw. Aber auch die Busse selbst liefern einen ansehnlichen Beitrag zur Luftreinhaltung. Fünf der insgesamt 23 Busse, die die RSV für das neue Stadtbusnetz anschafft, sind Vollstromer, alle anderen sind mit der aktuell modernsten Abgasnorm EURO VI unterwegs.

Mit einem Euro am Tag das ganze Jahr in Reutlingen mobil

Neben dem Stadtbusnetz sollen weitere Maßnahmen wie das 365-Euro-Ticket, das bereits zu Jahresbeginn eingeführt wurde, die Menschen dazu bewegen, mehr auf den Nahverkehr zu setzen. Das Konzept scheint aufzugehen. Das bereits im Januar gestartete 365-Euro-Ticket hat sich jedenfalls nach Angaben der Stadtverwaltung erfolgreich entwickelt: Die Zahl der Nutzer persönlicher Jahres-Abos stieg von 1.030 im Dezember 2018 auf 3.015 im August 2019. Von den 1.985 zusätzlichen Nutzern persönlicher Jahres-Abos sind 972 Neukunden. Die Zahl der verkauften Tagestickets Erwachsene im Zeitraum Januar bis August 2019 nahm verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 104.798 Tickets oder 77,5 % zu. Die Beförderung im Stadtbusnetz nahmen im Zeitraum Januar bis August 2019 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,9 % zu.

Weitere Informationen zu den vom Bund geförderten Modellstädten finden Sie hier.

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