Trotz Corona gewinnt das Thema Klimaschutz an Fahrt. Endlich. Doch darüber zu reden, reicht nicht. Gefragt ist zupackendes Handeln.
Der in Corona-Zeiten stark gewachsene Online-Handel lässt die Fahrzeugflotten für die Paketauslieferung immer größer werden. Das passt nicht in Konzepte, die Städte mit weniger Autoblech lebenswerter zu machen. In ersten Modellversuchen wird überlegt, den ÖPNV stärker in die innerstädtische Verteil-Logistik einzubinden.
Schnelle, leistungsfähige Schienenwege durch die Alpen sollen endlose Lkw-Kolonnen ersetzen. Erst der Gotthard-Tunnel, nun die Brenner-Unterquerung. Doch Verkehrswende und Klimaschutz drohen einmal mehr an deutschen Provinzpolitikern zu scheitern.
Trotz Corona: Die EU hat das Europäische Jahr der Schiene ausgerufen. Für Verkehrspolitik und Verkehrsbranche eine gute Chance, klimafreundliche Mobilität weiter im Gespräch zu halten.
Die Flugbranche will nach dem Ende der Corona-Pandemie an alte Erfolge anknüpfen. Der aktuelle Stillstand in weiten Teilen des Flugverkehrs kann aber auch als Chance zum Umdenken begriffen werden, schließlich muss mit Blick auf die Klimaschutzziele künftig noch mehr Mobilität auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verlagert werden. Wie eine starke Schiene den europäischen Green Deal voranbringen kann, zeigt die aktuelle NGO-Studie „Spring auf den Zug auf! Für eine Renaissance der Bahn in Europa“.
Bilanz und Ausblick zur Jahreswende stehen unter dem Diktat der Corona-Pandemie. Sie beschränkt unsere Mobilität hautnah und verstellt vielfach den Blick auf den Klimaschutz. Gleichwohl: Im abgelaufenen Jahr ist zumindest ein wachsendes öffentliches Bewusstsein für die drohenden Gefahren der Erderwärmung zu beobachten. Doch immer dringlicher wird es, daraus Konsequenzen zu ziehen.