BesserWeiter: Bundesweite Gemeinschaftskampagne ist gestartet

Berlin – 29. Juli 2020

Mit #BesserWeiter haben Bund, Länder, Kommunen und die Verkehrsunternehmen in Deutschland am 28. Juli 2020 eine neue Gemeinschaftskampagne gestartet. Ziel ist es, das Vertrauen der Menschen in Busse und Bahnen zurückzugewinnen. Die Kampagne will bundesweit aufklären und gezielt über die umfangreichen Konzepte für Sicherheit, Sauberkeit und Hygiene im ÖPNV informieren. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen stößt die Idee von #BesserWeiter auf einen breiten Konsens von Verkehrsunternehmen und Fahrgästen. Das wurde auf der Pressekonferenz zum Kampagnenstart auf Landesebene deutlich.

Jahrelang war der öffentliche Nahverkehr auf Rekordkurs: Allein im Jahr 2019 verzeichneten die Verkehrsunternehmen in Deutschland 10,413 Milliarden Bus- und Bahnfahrten. Mit der Coronakrise brachen die Fahrgastzahlen im ÖPNV aber plötzlich ein: In den Wochen des Lockdowns hielten Verkehrsunternehmen ihr reguläres Bus- und Bahnangebot mit durchschnittlich 80 Prozent aufrecht – und das bei gerade einmal 20 Prozent des üblichen Fahrgastaufkommens. Der VDV schätzt den dadurch entstandenen Verlust auf mindestens fünf Milliarden Euro. Mittlerweile liegt das Leistungsangebot der Verkehrsunternehmen wieder bei 100 Prozent, die Fahrgastzahlen bewegen sich mit 50 bis 60 Prozent allerdings nach wie vor auf einem niedrigen Niveau.

Mit Bus und Bahn #BesserWeiter

Bund, Länder, Kommunen und Verkehrsunternehmen wollen das nicht einfach hinnehmen und beteiligen sich deshalb an der bundesweiten Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter. Diese ist, initiiert vom VDV, am 28. Juli 2020 gestartet. Die Kampagne will mit Blick auf das Pandemiegeschehen Bedenken bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und den Sorgen von Bus- und Bahnkunden begegnen.

„Der öffentliche Nahverkehr ist unverzichtbar für eine verlässliche und klimafreundliche Mobilität. Das haben die Verkehrsunternehmen während der Corona-Krise unter Beweis
gestellt“, betonte Ulrich Jaeger, Vorsitzender der Landesgruppe NRW des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, auf der Pressekonferenz zum Start von #BesserWeiter in Nordrhein-Westfalen. „Wenn sich jetzt einzelne Kunden sorgen, sich in unseren Fahrzeugen mit dem Coronavirus zu infizieren, dann gibt es dafür zwar keinen objektiven Anlass, aber wir nehmen das sehr ernst“, so Jaeger weiter.

Mit Vertrauen #BesserWeiter

Eine langfristige Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs kann nur gelingen, wenn wieder mehr Fahrgäste in Bus und Bahn zurückkehren. Es fehlt dabei nicht nur an Gelegenheitsnutzern wie Veranstaltungsbesuchern oder Touristen, sondern auch an Berufspendlern und -pendlerinnen, die sich immer noch im Homeoffice oder in Kurzarbeit befinden. Schulen und Universitäten haben nur sehr eingeschränkt geöffnet. Und es gibt einige Fahrgäste, die ein höheres Ansteckungsrisiko vermuten und deshalb den ÖPNV meiden.

Bislang gibt es keine objektiven Anhaltspunkte für ein erhöhtes Ansteckungsrisiko in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das zeigt unter anderem eine aktuelle Umfrage bei den Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen. Bereits 26 und damit die Hälfte der insgesamt 52 befragten kommunalen Gesundheitsämter haben sich bereits zurückgemeldet. Bei keinem der 26 Ämter sind Fälle einer Übertragung des Coronavirus im öffentlichen Nahverkehr ihrer Stadt oder ihres Kreises bekannt. Das Ergebnis ist zwar erst vorläufig, doch es spricht schon jetzt vieles dafür, dass sich die Fahrgäste im NRW-Nahverkehr rücksichtsvoll verhalten und die verstärkten Hygienemaßnahmen der Verkehrsunternehmen greifen.

Mit Lebensqualität #BesserWeiter

Der ÖPNV hat während des Lockdowns seine Relevanz unter Beweis gestellt – und auch im Themenspektrum von Klimaschutz, Verkehrswende und Lebensqualität führt kein Weg am öffentlichen Nahverkehr vorbei. Aus diesem Grund ist es wichtig, Fahrgäste wieder an Bord zu holen. Thomas Hunsteger-Petermann, stellvertretender Vorsitzender des Städtetages NRW, erläuterte diesbezüglich: „Der öffentliche Nahverkehr in den Städten in Nordrhein-Westfalen ist der Grundpfeiler für eine gut vernetzte und umweltfreundliche Mobilität. Wir müssen es schaffen, an die positive Entwicklung bei den Fahrgastzahlen in der Vergangenheit anzuknüpfen. Nur so können wir Mobilität sowie Lebensqualität sichern und die Klimaziele erreichen.“

Mit bundesweiter Sichtbarkeit #BesserWeiter

Die Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter wird bundesweit ausgespielt – über Plakate und andere Formen der Außenwerbung sowie über entsprechende Online- und Social-Media-Kommunikation. VDV-Präsident Ingo Wortmann erklärte zu #BesserWeiter: „Wir wollen mit der Gemeinschaftskampagne verlorengegangenes Vertrauen bei den Fahrgästen zurückzugewinnen und wieder mehr Menschen von Bus und Bahn überzeugen. Nur so können wir weitere Fahrgeldverluste vermeiden und die Klimaschutzziele erreichen.“

Zur Kampagne